Ohne eine dieser völlig überflüssig aggressiven Ernährungsdebatten lostreten zu wollen, möchte ich doch immer wieder darauf aufmerksam machen wie grausam unsere Essgewohnheiten sind. Ich verallgemeiner nichts, doch sprechen Zahlen in der Regel einfach für sich. Ich rede hier nicht von Bio gegen Konventionell oder Gemüse gegen Fleisch. Ich rede von zwei ganz bestimmten Punkten. Zum Einen meine ich diese völlig übersüßten und mit irgendwelchem fragwürdigen Zeugs vollgestopften verzehrfertigen „Lebens“mittel und zum Anderen das Essverhalten im Allgemeinen… ohne Sinn und ohne Ziel!!
Zu viel Fleisch, zu viele Milchprodukte, zu viel Zucker, zu viel Salz und zu viel Fett! Viel zu viel! Ich bin kein Missionar und das möchte ich auch nicht sein. Jeder soll das Essen und Trinken was er möchte und soviel er möchte. Ich bin nur der Meinung das wir wieder ein Bewusstsein benötigen. Wir sollten viel mehr darüber nachdenken, was wir mit welchen Nahrungsmitteln anrichten oder eben nicht. Ganz ohne jeden Zweifel hat jede Form der Ernährung seine Pros und Kontras… Gesundheitlich und Ökologisch. Woran liegt das? Ich… und das ist meine ganz persönliche Meinung…glaube, das die Menschen alles Mundgerecht serviert bekommen wollen um am Ende wenn es schief geht fix einen Schuldigen zu haben… und um sich nicht kümmern zu müssen… um keine Zeit in das wesentlichste unseres Lebens stecken zu müssen. Blindes vertrauen in Industrie und Politik. Kann das gut sein wenn wir nichts mehr hinterfragen und nicht mehr kritisch sind? Was passiert wenn wir denen das Feld überlassen die ausschließlich in Zahlen denken?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das es tatsächlich Menschen gibt, die beispielsweise dem Discount blind vertrauen. Sie schenken den Claims und den tollen Werbesprüchen blindes Vertrauen und stempeln einen als Verschwörungstheoretiker ab wenn man vorsichtig anmerkt das diese Strategie der bunten Bildchen und tollen Worten Rattenfängerei ist.
Selbstverständlich darf man nicht pauschalisieren. Es gibt aber Gründe warum eben gerade tierische Produkte im Discount so billig sind. Das liegt nicht an der respektvollen Tierhaltung und den kurzen Lieferketten.
Allein dieser Missstand ist einer der für mich am nachvollziehbarsten Gründe vegan zu leben und genau dann unangenehme Fragen zu stellen wenn es um unser Essen und Trinken geht. Fangt an damit und ihr werdet feststellen das dieses glänzende Gold des Lebensmitteldiscounts, nichtmal den Wert von glänzender Alufolie besitzt!
Nicht nur Veganerinnen und Veganern sollte der Genuss veganer Lebensmittel vorbehalten sein. Schon klar… Vegane Küche ist sicherlich nichts für jeden und es ist nicht alles ein kulinarisches Fest. Wenn ich allein dran denke was sich „Modeveganer“ aus Unwissenheit an industriell vorgefertigtem Chemiemist reinziehen…. da lebt jeder Fleischesser gesünder. Ich möchte auf die echte saubere vegane Ernährung raus. Viel frisches Obst und Gemüse, Getreide, Nüsse, Saaten, Kräuter und vieles mehr. Für mich ist es immer spannend, Dinge wie eben ein Toast umzubauen. Lebensmittel die ihren Charakter von tierischen Produkten geschenkt bekommen. Beim Toast ist es reichlich Butter und manchmal auch Ei und/oder Honig und Milch. Mit Hafermilch gibt es eine unfassbar geschmackvolle Alternative zur Kuhmilch. Butter ist mittlerweile auch durch Kokosprodukte oder ähnlichem zu ersetzen, ohne auf die sehr fragwürdige Margarine zurück greifen zu müssen. Auch Soya ist ein schwieriges Thema. Ist der Soya regional oder zumindest aus Europa, bin ich dabei. Leider ist das selten der Fall.
Die orientalische und nahöstliche Küche ist ein großer Eckpfeiler der veganen Küche. Produkte wie Tahin (Sesampaste), Kreuzkümmel, Koriander, Reis, Bulgur, Öle und sämtliche Kombinationen aus Obst und Gemüse. Das Feld ist riesig und der Keativität sind keine Grenzen gesetzt. Das Thema kochen wird bereits seit Jahren gut bespielt…. beim Backen ist noch Luft nach oben. Aus dem Grund werde ich dieses Thema immer wieder aufgreifen. Jeder ist willkommen ganz gleich was er isst oder nicht. Ich freue mich über jeden Menschen der meine Rezeptideen in das Brot umsetzt.
Also Freundinnen und Freunde…. Dann legen wir mal los!
Auf deinen Einkaufszettel gehört:
-Weizen T55 (erhältlich bei Bon‘gu) (Alternativ Weizen550, Halbweißmehl, Dinkel630, Ruchmehl)
-VeganBlock (Kokosbutter- im Biomarkt erhältlich) (Jede vegane Butteralternative funktioniert)
-Hafermilch (Alternativ funktioniert Mandelmilch, Haselnussmilch, Kokosmilch)
-Hefe
-Apfelsüße (Alternative jeder Honig- bzw Zuckerersatz)
-Salz
Dann gehen wir in die Backstube und legen direkt los!
Tom‘s veganes Sandwithbrot:
Weizensauerteig:
Teig°C 26°C – Reifezeit 12-14 Stunden im Raum
250g T55 Weizenmehl
225g Wasser
25g Weizen Anstellgut (Alternativ Roggen Anstellgut)
475g Sauerteig
Autolyseteig:
Teig°C 22-24°C – Mischzeit 5 Minuten langsam – 30-60 Minuten im Raum quellen lassen
750g T55 Weizenmehl
425g Hafermilch (evtl 25g mehr)
1175g Autolyseteig
Hauptteig:
Teig°C 22-24°C – Mischzeit 16-18 Minuten ohne Fett und nochmals Mischen bis sich das Fett aufgelöst hat und der Teig wollig und seidig ist – 1,5-2 Stunden Stockgare (3-4x Dehnen und Falten) – 3x 150g abwiegen und rund formen – Die Teiglinge in das Holzkörbchen legen (das Teiggewicht je nach Form anpassen) – Die Teiglinge 30 min im Raum stehen lassen und anschließend für 12-48 Stunden in den Kühlschrank – Den Ofen 60 Minuten vor dem Backen anschalten und auf 210°C vorheizen – Brote mit Wasser bestreichen und mit Sesam bestreuen – Brote mit Schwaden in den Ofen geben und nach 10 Minuten auf 190°C zurück drehen – Backzeit ca 40-45 Minuten
1175g Autolyseteig
475g Weizensauerteig
35g Apfelsüße
22g Salz
6g Hefe
16-18 Minuten langsam Mischen
125g VeganBlock (vegane Butter)
Ca 4-6 Minuten langsam Mischen bis der Teig schön glatt und wollig ist
1838g Gesamtteig (ergibt ca 4 Toast a‘ 450g)
Die Natur nimmt und Sie gibt. Das sollten wir auch tun! Tom the Baker