Essen und Genießen. Zwei Dinge die untrennbar scheinen, aber doch so grundverschieden sind…. geworden sind?!.. immer wahren?!… Ich denke mit Genuss zu essen ist etwas sehr relatives. Ein Mensch der jahrelang Hunger leiden musste sieht in einem alten trockenen Stück Brot den puren Genuss. Da reichen die kleinsten Dinge um für Glückseligkeit zu sorgen. Für den eher besser gestellten Menschen darf es da schon etwas mehr sein. Da langt kein Brot mehr. Jeder Mensch, ganz gleich aus welcher Wohlstandsschicht er auch kommen mag, definiert den Genuss für sich ganz individuell. In der heutigen Gesellschaft wird es immer schwerer mit Genuss aufzutrumpfen. Für mich fühlt es sich sehr befremdlich an wenn wesentliche Dinge wie eben zB Brot, keinerlei Wertigkeit mehr entgegen gebracht wird. Der Anteil derjeniger Konsumenten die das Essen mit Genuss für sich als „Way of life“ auserkoren haben ist leider so verschwindend gering… das fällt kaum ins Gewicht. Zugegeben, ein umdenken ist in einer schläfrigen Langsamkeit spürbar. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Da muss aber noch viel mehr kommen.
Warum ist das Essen mit Genuss für mich so wichtig? Ich denke das dies der Schlüssel zu einem radikalen Umdenken sein KANN. Wer mit Genuss isst, der kocht auch mit Genuss. Wer mit Genuss kocht, der kauft auch seine Lebensmittel mit Genuss. Wer seine Lebensmittel mit Genuss kauft, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf hochwertigere und/oder regional Produkte zurück greifen. Der Weg zum Bauern und in den Bioladen ist praktisch die logische Konsequenz. Am Ende des Tages bedeutet das, das ich ohne Aufwand etwas tue, das uns allen hilft. Ich sorge für eine saubere Wertschöpfungskette die sauberer und lokaler nicht sein kann. Kurze Lieferwege, die Unterstützung örtlicher Landwirte und stets top Qualität. Ganz ehrlich…!!! Geht es besser! Genuss bedeutet eben nicht sich den Ranzen voll zu schlagen ohne einen Gedanken ans Verzehrte verschwendet zu haben. Genuss ist eine grundlegende Einstellung und ausserdem gehört zum Genuss auch eine Portion Disziplin. Das lohnt sich!!!
Die Juliette steht für all das! Die Juliette steht für Einfachheit, Handwerkskunst und Genuss. Wenn ein so genügsames Genussmittel mit all der Liebe und Hingabe vollbracht wird die es braucht, findet jeder Mensch seinen ganz persönlichen Genuss in ihr wieder.
Nun ist es soweit:
Euer Einkaufszettel-
Waldstauden-Roggen-Vollkornmehl (alternativ geht jeder Vollkorn-Roggen), T80 (alternativ empfehle ich Ruchmehl, W1600 oder Weizen 1050), Salz, Hefe
Die Juliette:
Roggen-Vollkorn-Sauerteig- TA200, Teig°C 30°C, Reifezeit 12-14 Stunde im Raum
400g Waldstauden-Vollkorn-Roggen
400g Wasser warm
40g Anstellgut
800g Roggen-Vollkorn-Sauerteig
Autolyseteig- 30-60 min im Raum stehen lassen oder alternativ über Nacht im Kühlschrank.
600g T80 Weizenmehl
325g Wasser Kühl
925g Autolyseteig
Hauptteig- Teig°C 28°C – Mischzeit 14 min langsamer Gang, Stockgare 30-60 min, Stückgare 30-45 min im Raum und 2-6 Stunden im Kühlschrank – Backen bei 260°C fallend auf 230°C für etwa 50 min – das Grundrezept ergibt ein Couronne-Brot – Gewürzliebhabern(innen) empfehle ich 5-8g Brotgewürz
800g Waldstauden-Vollkorn-Sauerteig
925g Autolyseteig
8g Hefe
10 min langsam mischen
21g Salz
4 min langsam mischen
1754g Gesamtteig
Ein Brot zum verlieben!!!
Die Kunst des Genießens ist es nicht immer höher, schneller und weiter zu kommen. Die Kunst liegt darin sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen! Tom the Baker